Die Königsetappe steht an. Zumindest sehen das die meisten Läufer so mit 72km gilt es den dritten und auch längsten Tagesabschnitt zu bewältigen. Andreas Sohn und Lothar Preißler haben diese Etappe nicht beendet. Alle anderen Läufer kamen in Ueckermünde an. Beim Damenrennen waren die Abstände untereinander heute geringer. Silke konnte wiederum gewinnen, doch relativ knapp nimmt man die bisherigen Abstände folgten Elke und Eva.
Mit viel Aufmerksamkeit wurde wiederum das Herrenrennen an der Spitze verfolgt. Wetten werden noch angenommen….. Derzeit behauptet Axel seinen für eine Distanz von bisher knapp 204 Kilometern eher geringen Vorsprung von 5 Minuten vor Ralf. Der hat sich heute wiederum in Art eines Steigerungslaufes eine Minute zurückgeholt. Stefan blieb dicht an Alex dran und distanzierte Dirk um satte 12 Minuten. Dahinter eine Weile nichts. Es scheint so, dass es einen Zweikampf um den Sieg und einen weiteren Zweikampf um die dritte Podiumsposition gibt. Wobei Stefan auch noch ein vorrutschen auf die zweite Position zuzutrauen wäre, falls Axel seinen sehr druckvoll gelaufenen ersten drei Etappen Tribut zollen sollte. Dirk lebt von seiner hohen Grundschnelligkeit, hat aber über die Distanz jetzt doch einige Probleme auf sehr hohem Niveau, versteht sich. Ralf scheint warmgelaufen zu sein….
Im weiteren Feld wurden auch heute wieder zahlreiche Klasseleistungen angeboten. Frank Stein lief couragiert bis weit über die Hälfte, als Starter der ersten Gruppe hatte er wohl Ambitionen, auch als erster in Ueckermünde einzulaufen. Wir starten ja in zwei Gruppen mit einer Stunde Abstand. Immerhin, er musste nur den vier bereits genannten Herren den Vortritt lassen und platzierte sich Startzeitbereinigt auf der 13. Position.
Damit kann er morgen ausschlafen und wird erst 8.15 Uhr an der Startlinie stehen müssen. Ebenfalls sehr beeindruckend: Norbert Madry. Sehr gleichmäßig, sehr zügig. Wir machen ja keine Altersklassenauswertung, wenn es sie aber gäbe, wäre er in seiner Kategorie ganz vorne. Unsere beiden Geburtstagskinder Theo Huhnholt und Jörg Czoske liefen lange Zeit zusammen und erreichten beide knapp unter acht Stunden das Ziel. Sicher waren sie so schnell, weil sie unserem jämmerlichen Morgengesang entfliehen wollten. Die im vorigen Jahr ausgeschiedenen Holger Hedelt und John Kupferschmidt laufen Tag für Tag sehr konzentriert und beiden wird es sicher gelingen bis nach Karlshagen zu kommen. Hans Drexler hat die Uhr im Kopf und hat sich heute minutiös an die Zeitvorgabe zum Verbleib im Rennen gehalten.
Nach gut der Hälfte des Rennens erreichte mich von der Strecke ein Anruf mit beunruhigenden Nachrichten. Frisch verklebte Pfeile waren gedreht worden und drohten die Athleten in die Irre zu führen. Also Grit noch einmal auf die Strecke, im Gefahrenbereich nochmals nachkleben und kontrollieren und notfalls auch mit Sprühfarbe arbeiten….so viele Kilometer hat sie bei uns noch nicht an einem Tag fahren müssen. Immerhin auch die gesamte Etappe, dann kleben, dann wieder zurück (+ 30 Kilometer) und im Anschluss noch die ersten 10 Kilometer der vierte Etappe vormarkieren. Und da muss man ja auch wieder zurück. Respekt auch vor dieser Ausdauerleistung. Wenn denn Kinder (und solche waren es) in den Ferien auch ein wenig Spaß haben wollen, bist du als Veranstalter fast machtlos.
Mehr Möglichkeiten zur Reaktion gibt es, wenn das Wetter sich sommerlich gibt. 24 Grad klingen harmlos, wenn jedoch die Wolken wegbleiben und es auch wenig Schattenpassagen gibt, ist es eine Wohltat für die Läufer etwas häufiger die Begleitfahrzeuge mit Erfrischungen am Wegesrand zu entdecken. Dank und Respekt allen Helfern, die diese Herausforderung heute gemeistert haben, denn einige standen nacheinander an zwei Stationen und versuchten die Erschöpfung der Athleten zu lindern. Das wird dann mit allem drumherum (Vorbereitung, Anreise, Aufbau, Versorgung, Abbau, zweite Station, im Ziel vorbereiten des kommenden Tages) auch schnell zu einer Zwölfstundenschicht. Vorher wird natürlich noch das Frühstück der Athleten vorbereitet……… Eine Aufgabe, die unseren Helfern (zumeist) sichtlich Spaß macht, aber natürlich auch sehr anstrengend ist. Die Athleten danken es mit vielen freundlichen Worten und bewundernswerten sportlichen Leistungen. Beim Abendbuffet saßen dann auch heute wieder alle bunt gemischt an den Tischen und diskutierten den Tag. Schön, eine Gemeinschaft.
Morgen geht es endlich auf die Insel, am Abend lockt das Gasthaus Natzke. Heute habe ich mehrere Male gehört, dass man bis zur vierten Etappe durchhalten muss, weil es ja dann zu Frau Natzke geht……. wer schon mal dabei war, weiß warum. Aber das gehört zum morgigen Tag.
gez. Jörg Stutzke